Weltgebetstag

Trotz Krieg verbunden durch das Band des Friedens

Kirchengemeinden in Unterschleißheim feiern Weltgebetstag

Die Organisation des Gottesdienstes zum diesjährigen Weltgebetstag war schwierig. Bereits 2017 wurde festgelegt, dass Christinnen aus Palästina die Gottesdienstordnung zum Weltgebetstag 2024 erarbeiten. Ereignisse wie der 07. Oktober 2023 waren damals nicht absehbar. Die Weltgebetstagverantwortlichen hatten nun das Dilemma, wie mit Palästinenserinnen zu beten ohne sich damit gegen Israel zu stellen? Wie von Frieden sprechen, wenn augenblicklich ein schrecklicher Krieg Israel erschüttert? Um hier einen Ausweg zu finden, wurde innerhalb weniger Wochen eine neue Gottesdienstordnung erstellt. Diese wurde jedoch nicht durch das Weltgebetstagteam Palästinas autorisiert. Das Weltgebetstagteam aus Unterschleißheim ergänzte die überarbeitete Gottesdienstordnung mit eigenen Gedanken. Herausgekommen ist ein insgesamt runder und eindringlicher Gottesdienst. Schon allein der liebevoll mit vielen charakteristischen Accessoires aus Palästina geschmückte Altar stimmte auf den Gottesdienst ein. Der Jugendchor von St. Ulrich unter der Leitung von Matthias Berthel unterstützte die Gottesdienstbesucher und -besucherinnen bei den für den Gottesdienst ausgewählten Liedern mit Melodien aus Palästina. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes stand die Sehnsucht nach und Bitte um Frieden. Anhand von Lebensgeschichten dreier Christinnen aus Palästina wurde die Situation der palästinensischen Frauen geschildert. Es sind Schicksale geprägt von Flucht, Vertreibung, Verlust. Aber keine der Frauen gibt die Hoffnung auf, dass ein friedliches Zusammenleben in Israel möglich ist. Höhepunkt des Gottesdienstes war am Ende ein großer Kreis aller Anwesenden um den Altar, in dem die jeweils nebeneinander Stehenden rechts und links durch ein mit den Händen festgehaltenes Friedensband verbunden waren. In diesem Friedensbund vereinigt brachte man gemeinsam nochmals intensiv die Bitte um Frieden vor, bevor allen der Segen zugesprochen wurde.
Im Anschluss an den Gottesdienst wurde ins Pfarrheim eingeladen, wo man bei Spezialitäten aus dem Heiligen Land ins Gespräch kommen und Gedanken austauchen konnte.
Ein herzlicher Dank an das Unterschleißheimer Weltgebetstagteam für diese berührende Gottesdiensterfahrung, die bereits Vorfreude auf den Weltgebetstag 2025 weckt, den Frauen von den Cookinseln (im südlichen Pazifik, östlich von Tonga und Samoa) vorbereiten.

 

Heike Köhler; i.A. des Weltgebetstag-Team